Leise, fast unbemerkt, neigt sich die Bärlauchzeit dem Ende zu. Die zu Beginn sattgrünen Blätter wurden mit dem Beginn der Blüte fahl, eine Vielzahl weißer Blüten war in den Wäldern schon von der Weite zu sehen und jetzt sind es die Samenstände, die den Abschluss markieren. Heute habe ich sie mit ein wenig Salz in Öl eingelegt. Ein stiller, würziger Abschied von einer Pflanze, die mir auch in diesem Jahr so viel geschenkt hat, und die sich bald bis zum nächsten Frühjahr komplett aus den Wäldern zurückzieht.
Dieses Jahr ist meine kleine Bärlauch-Manufaktur besonders vielseitig geworden. Es gab das klassische Pesto - kraftvoll, grün und voller Aroma. Dann eine einfache, aber intensive Paste nur aus kleingeschnittenen Bärlauchblättern, Salz und Öl - perfekt zum Verfeinern oder Einfrieren in kleinen Portionen. Aus den zarten, weißen Blüten habe ich einen Blütenessig angesetzt, der nicht nur schmeckt, sondern auch wunderschön aussieht. Und auch Blütenkapern habe ich eingelegt - würzig und ein kleines Highlight im Salat oder auf einem Antipastiteller. Darüberhinaus durfte auch ein Glas nur mit Blüten in Öl nicht fehlen.
Ach ja, und ich habe zum ersten Mal ausprobiert einen Bärlauchsenf herzustellen. Da ich zum Test erst einmal nur zwei Gläser hergestellt habe, und er von allen Testessern als absolut lecker eingestuft wurde, ist er leider schon aufgegessen, und wir müssen bis nächstes Jahr warten. Aber vielleicht kann ich den auch mit meiner Paste machen? Wir werden sehen.
Jedes Glas das nun im Regal steht, erzählt ein Stück Frühling. Und jetzt, mit den Samen in Öl, schließt sich der Kreis. Es fühlt sich gut an, eine Saison ganz bewusst zu beenden - nicht abrupt, sondern achtsam.
Die Bärlauchsamen in Öl halten sich gut, und geben jedem Gericht eine spannende, leicht schafft Note. Einfach über Ofengemüse, Pasta oder in Dip einrühren, oder meine liebste Verwendung: in die Mulden eines Focaccia streichen. Hmmmm, welch Genuss!
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