Kwas - Wie aus wenig so viel entsteht

Veröffentlicht am 1. Mai 2025 um 09:17

Dieses traditionelle Getränk, das vor allem in Russland und der Ukraine weit verbreitet ist, fasziniert mich immer wieder - nicht nur wegen seines besonderen Geschmacks, sondern auch wegen seiner Geschichte und seiner Einfachheit. Noch dazu schmeckt der Kwas, je nach Zutat, immer wieder anders, und nie gleich.

Kwas wird häufig aus Schwarzbrot, Wasser, etwas Zucker und Hefe hergestellt. Mehr braucht es nicht. Und doch entsteht aus diesen wenigen Zutaten ein vollwertiges, leicht sprudelndes Getränk mit malzig-säuerlichem Aroma - irgendwo zwischen Brot, Apfelmus und einer Prise Fermentation. Für viele ist es einfach ein Durstlöscher, für mich ist es fast schon ein Symbol.

Es zeigt, wie viel man mit wenig erreichen kann.Kein Luxusprodukt, sondern ein Volksgetränk mit Geschichte. 

Ich finde es faszinierend, wie aus einfachen, alltäglichen Dingen wie altem Brot ein solches Kulturgut entstehen kann. Während bei uns viele Lebensmittel im Müll landen, entsteht dort aus "Resten" ein erfrischendes Sommergetränk, das Generationen begleitet hat. Es ist diese ursprüngliche Art, mit Ressourcen umzugehen, die mich beeindruckt - und die uns vielleicht auch wieder näher an einen bewussteren Umgang mit dem Alltäglichen bringen könnte. 

Gerade an heißen Tagen, wenn Kwas eingekühlt aus dem Glas perlt, erinnert er mich daran, dass wahre Fülle oft aus der Einfachheit kommt.

Und ich habe ein Rezept gefunden, das noch ursprünglicher ist. Anstelle von Hefe werden die wilden Hefen von Wildpflanzen genutzt. Somit musste ich das sofort ausprobieren, und habe mich einmal durch den Garten gepflückt. Bei mir kam folgendes in den Ansatz: Apfelbaumblüten, Johannisbeer-, Erdbeer-, Brombeer- und Himbeerblätter, Birnbaumblätter, Schafgarbe, Frauenmantel, Rosmarin, Bohnenkraut, Dost, Löwenzahnblütenblätter, Fliederblüten, Brennnessel, Giersch, Gänseblümchen, Beinwellblüten und Labkraut. 

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